Im Jahr 2018 lieferte die Windenergie fast 20 Prozent des gesamten in Deutschland produzierten Stroms. Sie ist damit ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, aber auch verantwortlich für den Tod einer großen Zahl von Vögeln, Fledermäusen und Insekten. In ihrer jetzigen Form kann die Windenergie daher nicht zu den veganen Energiequellen gezählt werden. Es besteht allerdings Hoffnung, dass zukünftige Entwicklungen diese Gefahren verringern können. Warum die Windkraft bislang noch nicht als vegan bezeichnet werden kann, hat Vegan Strom zusammengetragen.

Vegan Strom - mehr als Öko
Nachhaltig leben

Wir engagieren uns für die Energiewende und möchten den Sektor aktiv voranbringen. Daher setzen wir für unseren Ökostrom ausschließlich auf Erneuerbare Energien.

Tiere achten

Bei Photovoltaik, Gezeitenkraft und Geothermie kommen keine Tiere zu schaden. Wir möchten Ökosysteme und Lebensräume bewahren, denn alle Lebewesen verdienen unseren Respekt.

Weiter denken

Wir glauben an die Macht des Konsumenten. Mit bewussten Kaufentscheidungen kann jeder zu einer besseren Zukunft und dem Schutz des Planeten beitragen.

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Von der Windmühle zum Windkraftwerk

Bereits seit tausenden Jahren nutzt die Menschheit die Kraft des Windes, um schwere Arbeit zu verrichten, zunächst in Form von Windmühlen zum Mahlen von Getreide, später auch zum Pressen von Öl, in der Papierproduktion und vielen weiteren Wirtschaftszweigen. Das Gesicht der Niederlande prägen Windmühlen bis heute. Die Niederländer nutzten die Windkraft vor allem, um mit ihrer Hilfe das Wasser aus den Poldern zu pumpen und so Land zum Siedeln zu gewinnen. Zur reinen Stromproduktion wird Wind seit Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt.

Die ersten Windenergieanlagen hatten noch eine Höhe von nur 20 Metern. Der Wind trieb damals wie heute einen Rotor, das Windrad, an und lieferte ihm seine Bewegungsenergie. Der Rotor übermittelt diese Energie an einen elektrischen Generator, der wie in den bekannten Wärmekraftwerken die Bewegung in Strom umwandelt.

Mit der Zeit wuchsen die Windenergieanlagen immer weiter in die Höhe. So konnten sie die Tatsache ausnutzen, dass der Wind mit zunehmender Höhe über dem Erdboden immer stärker weht und damit immer mehr Energie transportiert. Die heute modernsten Windenergieanlagen erreichen eine Gesamthöhe von bis zu 200 Metern und überstreichen mit ihrem Rotor eine Fläche von rund 12.000 Quadratmetern. Die Spitze eines Rotorblatts bewegt sich dabei bei starkem Wind mit mehr als 100 Metern pro Sekunde – und stellt damit für viele fliegende Tiere eine Gefahr dar.

 

Klimafreundlich, aber eine Gefahr für zahllose Tiere

Derzeit ist die Windenergie die wichtigste Erneuerbare Energie in Deutschland. Sie hat allein einen Anteil von rund 20 Prozent an der gesamten deutschen Stromproduktion. Für das Erreichen der Ziele des UN-Klimaabkommens von 2015, die eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf unter zwei Grad Celsius bis zum Ende des 21. Jahrhunderts vorsehen, ist sie daher nach heutigem Stand unabdingbar.

Jedoch ist die Windenergie auch für großes Tierleid verantwortlich. Auch wenn sich die Zahl der an Windenergieanlagen verendeten Tiere nicht genau benennen lässt, so schätzt sie der Naturschutzbund Nabu auf rund 10.000 bis 100.000 Vögel pro Jahr allein in Deutschland. Vor allem Raubvögel, wie etwa der sehr seltene Rotmilan, sind davon betroffen. Jedoch muss man diese Zahlen auch ins Verhältnis setzen, etwa zu jener Anzahl an Tieren, die im Straßenverkehr getötet werden oder durch die Bebauung sterben, indem sie beispielsweise mit spiegelnden Glasflächen kollidieren. Diese Opferzahlen gehen in die Millionen. So sterben laut BUND allein in Deutschland jährlich rund 18 Millionen Vögel bei der Kollision mit Glas und Glasscheiben.

Ein schneller Ausbau der Erneuerbaren Energien ist wichtig, damit Deutschland die Klimaschutzziele einhalten kann. Gleichzeitig darf diesem Ziel aber nicht der Natur- und Umweltschutz geopfert werden – denn wenn eine Tierart einmal verloren ist, kehrt sie nie wieder zurück. Andererseits ist konsequenter Klimaschutz die wichtigste Voraussetzung für ein dauerhaftes Überleben der Arten. Um zu entscheiden, ob eine bestimmte Energiequelle wirklich nachhaltig und damit auch vegan ist, müssen daher ihre Vor- und Nachteile gegeneinander aufgewogen werden.

 

Vorteile der Windenergie

1.) Windenergie ist frei von Treibhausgas- und Schadstoffemissionen.

Zwar ist der Bau von Windenergieanlagen mit einem großen Energie- und Rohstoffaufwand verbunden, doch im Betrieb werden keine Energieträger verbrannt und es kommt zu keiner stofflichen Umwandlung. Stattdessen nimmt der Rotor einfach die Bewegungsenergie des Windes auf und überträgt sie an den Generator, der sie in elektrischen Strom umwandelt.

 

2.) Moderne Windenergieanlagen liefern bei kleiner Standfläche sehr viel Energie.

Eine neue Onshore-Windenergieanlage von 135 Metern Höhe liefert zum Beispiel auf einer Standfläche von 350 Quadratmetern rund drei Megawatt Energie. Größere Anlagen erzielen Leistungen von bis zu 5 Megawatt, große Offshore-Anlagen auf dem Meer sogar bis zu acht Megawatt.

 

3.) Offshore-Windparks bieten Fischen und andere Meeresbewohnern wichtige Rückzugsräume.

In den Windparks auf See können die großen Fischtrawler der Fangflotten ihre Stellnetze nicht ausbringen. Für viele Fischarten bedeutet dies eine wichtige Atempause vom Fangdruck. Die Bestände könnten das Refugium Offshore-Windpark nutzen, um sich langsam zu erholen. Die Fundamente der Windräder werden mit aufwendigen Steinschüttungen vor dem Ausspülen geschützt. Solche Steinschüttungen können die Basis für künstliche Riffe sein und bieten Laichplätze, geschützte Rückzugshöhlen und beste Bedingungen für Kinderstuben.

Dem Hummer werden womöglich Offshore-Windparks das Überleben sichern. Die Wiederansiedelung in den Windparks auf See ist bereits gelungen. Ähnliche Pläne gibt es für die Europäische Auster, einer Schlüsselart für den Lebensraum „Austernbank“, der bei Biologen bekannt ist für seine Komplexität und seinen Artenreichtum.

 

Nachteile der Windenergie

1.) Windenergieanlagen sind eine Gefahr für Tiere.

Schuld daran ist zum einen der sogenannte Vogelschlag, also Zusammenstöße von Vögeln und anderen fliegenden Tieren wie Fledermäusen mit den sich drehenden Rotorblättern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass mit steigender Höhe von Windenergieanlagen an Land die Gefahr abnimmt, dass große Beutegreifer wie Uhu oder Milan bei ihren Beuteflügen von den Rotoren getroffen werden. Der Grund: Beim Beuteflug fliegen die Raubvögel relativ bodennah. Der Abstand zwischen Flügelspitze des Rotors und Flughöhe des Raubvogels ist damit so groß, dass die Tiere von den Rotoren nicht mehr erreicht werden können. Wissenschaftler haben mittlerweile auch Sensoren entwickelt, die registrieren, ob Vögel in der Nähe des Windrades fliegen. In dieser Zeit schalten sich so ausgestattete Windanlagen automatisch ab. Beim Bau und der Planung der Windkraftanlagen werden außerdem die Zugrouten der Wandervögel wie Kraniche, Wildgänse und Weißstörche beachtet. Ein festgelegter Mindestabstand zu Vogelschutzgebieten soll ebenfalls helfen, Vogelschlag zu vermeiden.

Auch für Fledermäuse gibt es mittlerweile Technik, sodass die Tiere die Windräder besser wahrnehmen können. Häufiger jedoch werden Windräder zu bestimmten Tageszeiten (Abenddämmerung bzw. Morgendämmerung) sicherheitshalber komplett abgeschaltet.

Die zweite große Gefahr für Tiere geht vom Eisschlag aus. Er kann Tiere sowohl in der Luft als auch am Boden treffen. Dazu kommt es, wenn sich an den Rotoren aufgrund von niedrigen Temperaturen eine Eisschicht bildet, die im Betrieb weggeschleudert wird. Bei neuen Anlagen beugt eine spezielle Beschichtung oder das Beheizen der Rotorblätter der Eisbildung vor.

 

2.) Lärmemissionen können Tiere und Menschen beeinträchtigen.

Verantwortlich dafür ist vor allem der Infraschall der sich drehenden Rotoren. Dieser liegt unterhalb der Hörgrenze der meisten Menschen, kann aber in direkter Nähe zur Anlage von empfindlichen Personen wahrgenommen werden. Auch zahlreiche Tierarten können den Infraschall vermutlich hören und könnten davon beeinträchtigt sein.

 

3.) Der Bau von Offshore-Anlagen erzeugt Unterwasserlärm.

Die Anlagen werden mit Hammerschlägen in den Meeresboden getrieben. Dabei entstehen Schallwellen, die sich unter Wasser mit bis zu 200 Dezibel ausbreiten. Das ist so laut, dass zum Beispiel Wale verschreckt werden oder sogar Hörschäden erleiden. Fische, die von der Schallwelle getroffen werden, können durch den großen Druck schwere Verletzungen erleiden.

Auch hier steht bereits ein effektives Maßnahmen-Arsenal zur Schallreduzierung zur Verfügung. So soll beispielsweise ein sogenannter Blasenschleier die Ausbreitung der Schallwellen eindämmen. Bevor in einem Gebiet der Ostsee und Nordsee die Bauarbeiten für einen Windpark beginnen, erfolgt eine aktive Vergrämung der Schweinswale im Gebiet mittels akustischer Signale.

 

4.) Windenergieanlagen verändern das Landschaftsbild.

Zwar haben sich die meisten Menschen mittlerweile an den Anblick der über 100 Meter hohen Anlagen gewöhnt, die Windräder stellen aber trotzdem einen sichtbaren Eingriff in die Landschaft dar. Sie verändern das lokale Mikroklima und auch die Bedingungen vor Ort. So müssen Zufahrtswege für die Montage und Wartung geschaffen werden. Unter Umständen müssen hier Bäume und Hecken weichen. Der von einer Anlage geworfene Schatten kann zudem das Pflanzenwachstum im betroffenen Bereich und auf diese Weise auch das Tierleben beeinflussen.

 

Die Weiterentwicklung der Windkraft

In Zukunft könnten auch ganz neue Windenergieanlagen die heutigen Windräder ersetzen. Bereits seit einigen Jahren arbeiten Firmen wie EnerKíte und KiteKRAFT an Flugwindkraftwerken. Sie sollen die starken Höhenwinde für die Energieerzeugung ausnutzen. In diesen Abständen zum Boden fliegen normalerweise keine Vögel mehr, denn der Energieaufwand, die entsprechenden Höhen zu erreichen, rechnet sich für die Tiere nicht. Die Flugwindkraftwerke sind lediglich über ein Halteseil mit dem Erdboden verbunden, über das sie zugleich auch den erzeugten Strom an ihre Bodenstation übermitteln.

 

Windenergie ist leider nicht vegan

Auch wenn die Windenergie für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland von zentraler Bedeutung ist, so ist sie doch nicht wirklich nachhaltig. Denn an Windenergieanlagen verenden noch immer jedes Jahr viele tausend Vögel, Fledermäuse und andere Tiere. Trotz aller berechtigter Kritik sollte aber darauf geachtet werden, dass das Potential der Windenergie noch lange nicht ausgeschöpft ist. Vor allem Alternativen wie das Flugwindkraftwerk könnten in Zukunft einen wichtigen Beitrag sowohl zur Lösung der Klimakrise als auch zum Artenschutz leisten.

Dennoch gilt: In ihrer jetzigen Form ist die Windenergie nicht vegan. Eine wirklich nachhaltige Stromerzeugung ermöglichen stattdessen andere Energieformen, allen voran die Solarenergie. Sie ist ebenso klimaneutral wie die Windenergie, ohne dabei Tierleben zu gefährden oder entscheidend in natürliche Ökosysteme einzugreifen. Deshalb hat sich Vegan Strom entschieden, Dir Strom aus Solarenergie sowie aus Gezeitenkraft und Geothermie anzubieten. So kannst Du sicher sein, dass Du in allen Lebensbereichen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unseres Planeten und all seiner Bewohner leistest.

Vegan Strom - mehr als Öko
Nachhaltig leben

Wir engagieren uns für die Energiewende und möchten den Sektor aktiv voranbringen. Daher setzen wir für unseren Ökostrom ausschließlich auf Erneuerbare Energien.

Tiere achten

Bei Photovoltaik, Gezeitenkraft und Geothermie kommen keine Tiere zu schaden. Wir möchten Ökosysteme und Lebensräume bewahren, denn alle Lebewesen verdienen unseren Respekt.

Weiter denken

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