Überblick:

  • In Deutschland leiden etwa 12 Millionen Menschen unter Heuschnupfen – Tendenz steigend. In diesem Jahr drohen Allergiker:innen mehr Beschwerden als üblich. Dies hat verschiedene Ursachen:
  • 2022 ist ein sogenanntes Mastjahr. Im Mastjahr produzieren einige Baumarten mehr Früchte als üblich und daher auch mehr Pollen.
  • Zudem wird es durch den Klimawandel immer wärmer. Einige Pflanzenarten blühen daher früher und die Temperaturen steigen an. Dadurch, dass es im Frühjahr diesen Jahres wenig regnete, konnten die Pollen nicht aus der Luft gewaschen werden.
  • Es werden neue Pflanzenarten in Deutschland heimisch, die ein höheres Allergiepotential aufweisen und die Pollensaison verlängern.
  • Durch bestimmte Tipps und Tricks, die wir Dir verraten, kannst Du Dich sowohl drinnen als auch draußen vor den Pollen schützen.

Lesedauer: 10 Minuten

Immer mehr Menschen von Pollenallergie betroffen

Die Zahl der Allergiker:innen nimmt seit Jahren stetig zu. Deutschlandweit sind etwa 20 bis 30 Millionen Bürger:innen von Allergien betroffen – Frauen häufiger als Männer. Etwa 12 Millionen Menschen leiden unter einer Pollenallergie, die auch als Heuschnupfen bezeichnet wird. Insbesondere in diesem Jahr macht der Heuschnupfen vielen Menschen sehr stark zu schaffen.

Die durch die Pollenallergie ausgelösten Beschwerden scheinen stärker und länger anhaltend zu sein – und das ist keinesfalls Einbildung. Im Folgenden erläutern wir von VeganStrom Dir, weshalb der Pollenflug in diesem Jahr besonders stark ist, wie genau Klimawandel und Pollenbelastung zusammenhängen und was Du tun kannst, um Dich zu schützen.

Was genau ist eine Pollenallergie?

Bei einer Pollenallergie ruft der eigentlich harmlose Blütenstaub bestimmter Pflanzen bei Betroffenen eine allergische Reaktion hervor. Am häufigsten wird diese durch Gras-, Baum- oder Kräuterpollen hervorgerufen. Die Symptome einer Pollenallergie können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den häufigsten Symptomen gehören eine juckende, verstopfte oder laufende Nase, gerötete und tränende Augen, Juckreiz im Mund- und Rachenbereich, Niesattacken, Müdigkeit sowie ein diffuses Krankheitsgefühl, welches sich durch Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit äußert. In diesem Jahr leiden Allergiker:innen unter besonders heftigen Beschwerden. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Stärkere Pollenbelastung durch Mastjahr

Einer der Gründe: 2022 ist ein sogenanntes Mastjahr. Mastjahre finden in unregelmäßigen Abständen statt und werden vorwiegend durch das Wetter beeinflusst. Waldbäume tragen nicht jedes Jahr gleich viele Früchte. Im Mastjahr produzieren die einige Baumarten extrem viele Samen, sodass besonders viele Blüten und damit eine hohe Pollenbelastung vorhanden sind.

Allergiker:innen müssen daher in einem Mastjahr damit rechnen, dass die Konzentration an Baumpollen deutlich höher als gewöhnlich ist. Insbesondere Birke, Esche und Eiche blühen in diesem Jahr sehr stark. Aber auch Ulmen, Weiden, Ahorne und Sträucher produzieren in diesem Jahr besonders viele Samen.

Allerdings ist die Hauptsaison der Baumpollen bereits vorbei, da diese zwischen Ende April und Anfang Mai liegt. Mittlerweile schwirren bereits im Dezember oder Januar die ersten Baumpollen durch die Luft. Dies war vor einigen Jahrzehnten noch nicht der Fall.

2022 ist ein sogenanntes Mastjahr. Im Mastjahr produzieren die einige Baumarten extrem viele Samen, sodass besonders viele Blüten und damit eine hohe Pollenbelastung vorhanden sind.

Zusammenhang zwischen Klimawandel und Pollenbelastung

Ursache der deutlich früher blühenden Sträucher und Bäume ist der Klimawandel. Durch die wärmeren Temperaturen verlängern sich die Pollenflugzeiten und damit auch der Zeitraum, in denen Allergiker:innen unter Beschwerden leiden. Um etwa 20 Tage pro Jahr hat sich die Allergiesaison in den letzten 30 Jahren laut einer 2021 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS erschienenen Studie verlängert. Ferner habe der Pollenflug in den letzten 30 Jahren um etwa 20 Prozent zugenommen. Durch die milden Winter schwirrten mittlerweile fast das ganze Jahr über Pollen durch die Luft. Darüber hinaus sei die Pollenkonzentration aufgrund des Klimawandels stetig höher geworden, da diverse Pflanzenarten gleichzeitig Pollen produzieren.

Besonders viele Allergiker:innen reagieren auf die Pollen der Frühblüher Hasel, Erle und Birke. Der Deutsche Wetterdienst sowie die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst dokumentieren die durch diese Baumarten ausgelöste Pollenbelastung und ihren Blühbeginn bereits seit 1997. In der Pollenflugstatistik kann die Entwicklung der vergangenen Jahre eingesehen werden. Die Messwerte zeigen, dass Pollenbelastung durch die Birkengewächse in den letzten 25 Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Überdies blühen sie durch den Klimawandel bedingt früher.

Erhöhte Pollenkonzentration durch trockenen Frühling

Und dieser sorgt zudem für steigende Temperaturen. Die Temperaturen von März bis Mai diesen Jahres lagen weit über dem Durchschnitt. Darüber hinaus handelte es sich um den drittsonnigsten Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dies hatte zur Folge, dass das Frühjahr extrem trocken war. Mit etwa 125 Litern Niederschlag pro Quadratmeter wurden nur 67 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge erreicht. Regnet es wenig, werden die Pollen nicht aus der Luft gewaschen. Weiterhin werden Pollen, die zu Boden gefallen sind, durch trockene Luft wieder aufgewirbelt. Dadurch, dass der Frühling in diesem Jahr sehr warm und trocken war, leiden Allergiker:innen demnach unter heftigeren Beschwerden.

Dadurch, dass der Frühling in diesem Jahr sehr warm und trocken war, leiden Allergiker:innen demnach unter heftigeren Beschwerden.

Steigender CO-Gehalt: Pflanzen produzieren mehr Pollen

Neben dem Temperaturanstieg führt auch der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre dazu, dass die Pflanzen mehr Pollen produzieren. Kohlenstoffdioxid fördert das Pflanzenwachstum. Dadurch, dass diese schneller wachsen, wird auch die Pollenkonzentration erhöht. Forscher:innen der University of Massachusetts untersuchten, welche Auswirkungen Kohlenstoffdioxid auf die Pollenproduktion von Pflanzen haben könnte.

Das Ergebnis: Die Pflanzen, welche in Klimakammern dem doppelten CO2-Gehalt ausgesetzt wurden, wuchsen schneller und die Pollenproduktion stieg um 200 Prozent. Treibhausgase beschleunigen demnach nicht nur den Klimawandel, sondern sind auch mitverantwortlich für die zunehmende Intensität von Allergiebeschwerden. Umweltschadstoffe wie Abgase können die Lunge sowie die Schleimhäute ferner anfälliger für allergische Reaktionen machen und so die Symptome von Allergiker:innen verschlimmern.

Neue Pflanzenarten werden heimisch

Überdies verändert sich die Natur durch den Klimawandel. In Deutschland haben sich in den letzten Jahren etwa 400 neue Pflanzenarten, die bei milderem Klima wachsen, etabliert. Insbesondere die aus Nordamerika stammende Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) breitet sich zunehmend aus. Sie ist für Allergiker:innen besonders gefährlich, da sie ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als beispielsweise Gräserpollen hat.

Ambrosia produziert etwa 1 Milliarde Pollen pro Pflanze. Sogar bei Nicht-Allergiker:innen kann der Kontakt mit den Pollen daher zu Beschwerden führen. Ambrosia blüht von Juli bis Oktober und verlängert damit zum Leidweisen von Allergiker:innen die Pollenflugsaison. Welche Pflanzen außerdem im Juli blühen, erfährst Du im folgenden Abschnitt.

die aus Nordamerika stammende Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) breitet sich zunehmend aus. Sie ist für Allergiker:innen besonders gefährlich, da sie ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als beispielsweise Gräserpollen hat.

Welche Pollen fliegen im Juli und August?

Im Juli befindet sich eine extrem große Anzahl an Pflanzen in der Hauptblütezeit, was bei vielen Allergiker:innen zu starken Beschwerden führt. Die Konzentration an Beifuß- sowie Brennesselpollen ist im Sommer besonders hoch. Darüber hinaus schwirren viele Spitzwegerichpollen durch die Luft. Auch Wegerich und Ampfer stehen in voller Blüte. Kiefern und Holunder blühen ebenfalls im Juli, sind jedoch für die meisten Allergiker:innen eher harmlos. Allergien gegen Kiefer- und Holunderpollen kommen eher selten vor.

Weiterhin dauert die Hauptblüte der Gräserpollen dauert bis Ende Juli an. Mehr als zwei Drittel aller Pollenallergiker:innen reagieren auf Gräserpollen, insbesondere Süßgräser wie Roggen sind einer der Hauptauslöser für Heuschnupfen. Dadurch, dass Gräserpollen sehr klein und leicht sind, werden sie durch den Wind bis zu 100 Kilometer weit getragen.

Im August befinden sich Ambrosia, Spitzwegerich sowie Sauerampfer in ihrer Hauptblütezeit. Vereinzelt schwirren im August noch Brennnessel- oder Maispollen durch die Luft. Auch Goldrute, Gänsefuß, Kiefer und einige Gräser blühen im Spätsommer noch immer.

Wie kannst Du Dich im Haus schützen?

Der Pollenflug ist für Allergiker:innen in diesem Jahr besonders belastend. Allerdings kannst Du Dir den Alltag mit unseren Tipps und Strategien etwas leichter machen:

Damit möglichst wenige Pollen in Deine Wohnung gelangen, solltest Du die Fenster geschlossen halten und nur Stoßlüften. In ländlichen Gebieten ist es empfehlenswert abends zu lüften, da die Pollenkonzentration zwischen 19:00 und 24:00 Uhr am niedrigsten ist, wohingegen in der Stadt am besten morgens gelüftet werden sollte. Nachts beim Schlafen sollte das Fenster bestenfalls nicht geöffnet sein. Zudem können Pollenschutzgitter an den Fenstern angebracht werden, welche bis zu 85 Prozent der Pollen abhalten können und damit durchaus einen effektiven Schutz darstellen.

Wäsche sollte nach Möglichkeit im Haus getrocknet werden, sodass sich keine Pollen an diese anheften können, welche dann in die Wohnung getragen werden. Ferner sollte die draußen getragene Kleidung im Haus gewechselt und nicht im Schlafzimmer abgelegt werden. Es ist zudem hilfreich, Bettwäsche häufiger als sonst zu waschen und alle Möbelstücke häufiger abzuwischen. Vor dem Schlafen solltest Du Deine Haare waschen oder ausbürsten.

Damit möglichst wenige Pollen in Deine Wohnung gelangen, solltest Du die Fenster geschlossen halten und nur Stoßlüften.

Wie kannst Du Dich draußen schützen?

Zudem ist es hilfreich, einen Pollenflugkalender oder die Pollenflugvorhersage der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst zu nutzen. So kannst Du Dich informieren, wann welche Pollen in welcher Konzentration fliegen.

Auch das Tragen einer Maske kann dabei helfen, die durch die Pollenallergie ausgelösten Beschwerden zu lindern, da die Anzahl an Pollen, die die Schleimhäute in Mund und Nase erreichen, minimiert wird. Weiterhin gibt es Medikamente, die zur Linderung der Heuschnupfensymptome beitragen sowie die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Diese soll das Immunsystem von Allergiker:innen an den Allergieauslöser gewöhnen.

Mit VeganStrom noch einen Schritt weiter gehen

Der Klimawandel sorgt für eine längere Pollenzeit, eine höhere Pollenkonzentration sowie Probleme mit invasiven Pflanzenarten und verschlimmert so das Leid von Allergiker:innen. Wenn Du Dich langfristig und nachhaltig schützen willst, dann setze Dich für unseren Planeten ein. Zum Klimaschutz kannst Du ganz konkret beitragen, indem Du Dich für Strom aus Erneuerbaren Energien ohne CO2-Ausstoß entscheidest. Vegan Strom setzt sogar noch eins drauf und bietet nur Strom aus Quellen an, die zudem noch tierfreundlich sind. Sei auch Du mit dabei für eine Welt, die Zukunft hat! Kontaktiere uns gerne, wir beraten Dich zu unsren Stromtarifen.

Quellen:

https://www.allergieinformationsdienst.de/infothek/pollenflug-informationen.html

https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/heuschnupfen-alarm-11-tipps-gegen-pollen-in-der-wohnung/#:~:text=Wer%20auf%20Beifu%C3%9Fpollen%20allergisch%20ist,gleichm%C3%A4%C3%9Fig%20in%20der%20Luft%20herum

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/allergien-und-unvertraeglichkeiten/leben-mit-heuschnupfen-2107792?tkcm=aaus

https://www.thermofisher.com/allergy/de/de/allergy-types-symptoms/seasonal-allergies.html

https://allergiecheck.de/zusatzliche-informationen-presse/fakten-zur-allergie#:~:text=Wie%20h%C3%A4ufig%20sind%20Allergien%3F,Tendenz%20steigend

https://www.igevia.com/allergie/ratgeber/pollen/graeserpollenallergie-symptome-behandlung-von-heuschnupfen#:~:text=Gr%C3%A4serpollen%20sind%20mikroskopisch%20kleine%20Allergieverursacher,Bereich%20versp%C3%BCren%20Betroffene%20vielfach%20Symptome

https://www.evidero.de/infos-fuer-allergiker-im-august

https://www.umweltbundesamt.de/themen/ambrosia-gefaehrliches-gewaechs-fuer-allergiker#:~:text=Ambrosia%3A%20Eine%20hochallergene%20Pflanze%20breitet%20sich%20aus&text=Dazu%20z%C3%A4hlen%20allergische%20Reaktionen%20wie,noch%20zus%C3%A4tzlich%20zu%20schaffen%20machen

https://www.geo.de/natur/oekologie/analyse–baeume-bluehen-immer-frueher-31772720.html

https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2013284118

https://www.zeit.de/news/2022-05/30/fruehjahr-2022-war-erneut-zu-warm-und-zu-trocken?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

https://www.umweltbundesamt.de/themen/ambrosia-gefaehrliches-gewaechs-fuer-allergiker

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