Permafrostboden

Dauerhaft gefrorener Boden als Kohlenstoffspeicher

Permafrostboden ist Boden, der das ganze Jahr hindurch gefroren ist. Geologen definieren den Begriff noch etwas genauer: Bei Permafrostböden handelt es sich um Böden, die in unterschiedlicher Dicke für mindestens zwei Jahre ununterbrochen Temperaturen unter null Grad haben. Was also die physikalische Besonderheit des Permafrostbodens ausmacht, ist demnach einfach zu verstehen. Welche Bedeutung diese Böden für unsere Erde haben, ist sehr viel komplizierter und vor allem im Hinblick auf den Klimawandel bedrohlich. Alle Hintergrundinformationen dazu kannst Du jetzt bei Vegan Strom kurz und prägnant nachlesen.

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Verbreitung von Permafrostboden

Permafrostböden bilden sich überall dort, wo die Durchschnittstemperatur im Jahr unter −1 Grad Celsius liegt und nicht mehr als 1.000 Millimeter Niederschlag im Jahresverlauf fallen. Im Sommer kann der Permafrostboden oberflächlich leicht antauen. Die tieferen Schichten bleiben jedoch ganzjährig gefroren. Die sogenannte Permafrostzone umfasst circa 20 bis 25 % der Landfläche der Erde. Die größten Permafrostgebiete liegen logischerweise in den Polargebieten, den Tundren, in Teilen der borealen Nadelwaldgebiete, aber auch in den kalten Regionen der Hochgebirge.

Das sind auf der nördlichen Erdhalbkugel große Flächen im Norden Kanadas, in Alaska und Grönland und vor allem in Ostsibirien. Auch mitten in Europa, nämlich in den Hochgebirgsregionen der Alpen, gibt es – vergleichsweise kleine – Areale mit Permafrostboden. Auf der Südhalbkugel findet sich deutlich weniger Permafrostboden: nur in einigen Gebirgsregionen der südamerikanischen Anden und auf den nur ungefähr 50.000 Quadratkilometern der Antarktis, die nicht dauerhaft von Gletschern bedeckt sind.

 

Permafrostboden als Kohlenstoffspeicher

So lange der Permafrostboden gefroren ist, hat er seinen festen Platz in den Ökosystemen der Erde. Das große und unkalkulierbare Problem der Permafrostböden ist jedoch, dass sie aufgrund der Erderwärmung drohen aufzutauen. Die Gefahr ist, dass ein Teufelskreislauf von gigantischen Mengen an freigesetzten Treibhausgasen in Gang kommt und dadurch die Temperaturen noch schneller steigen.

Denn in den Permafrostböden der Arktis, Antarktis und Hochgebirgen sind rund 1.300 bis 1.600 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert. Das ist circa doppelt so viel wie die Menge, die sich in der gesamten Erdatmosphäre befindet. Tauen die Permafrostböden auf, wird der Kohlenstoff als Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt und der Anteil des Treibhausgases in der Atmosphäre erhöht sich rasant. Damit ist das Auftauen des Permafrostbodens einer der wichtigsten Kipppunkte des Klimasystems.

Verschiedene Prognosen schätzen, dass bei einem Anstieg der Globaltemperatur um zwei Grad der Permafrostboden um 25 bis 44 % abnehmen wird.

 

Alarmierende Anzeichen für den Rückgang von Permafrostböden

Die Erde erwärmt sich und genauso erwärmt sich auch der Permafrostboden. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler bereits an verschiedenen Stellen auf der Welt alarmierende Anzeichen dafür festgestellt, wie zum Beispiel:

  • Die Permafrostgrenze in Nordamerika, Europa und Asien verschob sich in den letzten Jahrzehnten deutlich nach Norden.
  • Die Temperatur der Permafrostböden ist zwischen 2007 und 2016 durchschnittlich um 0,3 Grad Celsius angestiegen, in Sibirien teilweise um bis zu ein Grad Celsius.
  • Im ostantarktischen Viktorialand hat sich zwischen 2001 und 2012 das oberflächliche Auftauen der Böden stark beschleunigt. Es droht die Gefahr, dass die Erwärmung der Region auch zu einem Auftauen des tieferen Permafrosts führt.
  • In der kanadischen Hocharktis taute zwischen 2003 und 2017 der Boden in einigen Regionen oft so stark auf, wie es eigentlich erst für das Jahr 2090 erwartet wurde.
  • Im Juni und Juli 2019 gab es in der Arktis ungewöhnlich viele Waldbrände, besonders in Alaska. Folgen mehrere warme und trockene Jahre aufeinander, werden Torfböden schneller entflammbar. Die Folge sind kaum zu löschende unterirdische Moorbrände, die wiederum enorme Mengen an Treibhausgasen freisetzen.

 

Unkalkulierbare Verstärkung des Klimawandels

Es gibt weitere Gründe zur Sorge. Denn im Rahmen der Erderwärmung erwärmt sich die Arktis überdurchschnittlich. So taut der Permafrostboden hier auch besonders schnell und setzt CO2 frei. Aber nicht nur das. Im Permafrostboden sind außerdem große Mengen Methan (CH4) gebunden. Auch dieses entweicht beim Auftauen. Sein Treibhauspotenzial ist etwa 25 Mal größer als das von Kohlenstoffdioxid. Methan „befeuert“ im wahrsten Sinne des Wortes unseren Planeten. Zudem wird auch Lachgas freigesetzt, dessen Treibhauspotenzial über einen Zeitraum von 100 Jahren circa 300 Mal höher ist als das von CO2. Auch hier ist die Folge eine noch schnellere Erwärmung, bei der wiederum noch mehr Treibhausgase entfesselt werden. – Es ist ein furchtbarer Teufelskreislauf, den wir unter allen Umständen verlangsamen müssen. Das gilt insbesondere auch, weil die aktuellen Schätzungen nur das allmähliche Auftauen der Permafrostböden berücksichtigen, aber nicht das plötzliche Auftauen ganzer Thermokarst-Seen oder Permafrostflächen. Es besteht die Gefahr, dass die bisherigen Prognosen daher erheblich die tatsächlichen Kohlenstoffemissionen unterschätzen.

 

Lauerndes Gift im Permafrostboden

Das war leider immer noch nicht alles. Taut der Permafrostboden auf, droht uns eine weitere Gefahr: In der gefrorenen Biomasse der arktischen Permafrostböden ist ungefähr zweimal so viel Quecksilber gebunden wie in allen anderen Böden und Ozeanen der Erde und der Atmosphäre zusammen. Ein Auftauen des Permafrostbodens würde biologische Abbauprozesse in Gang setzen, durch die das Quecksilber womöglich in die Umwelt gelangt und den Ökosystemen an Land und im Wasser, aber auch der menschlichen Gesundheit schadet.

 

Konkrete Veränderungen in der Topographie

Konkrete und sofort spürbare Veränderungen, die durch das Auftauen des Permafrostbodens entstehen, sind Veränderungen in der Topographie. Vor allem in Sibirien sind weite Fläche plötzlich abgesunken: Aufgetautes Wasser hat gegenüber gefrorenem Wasser deutlich weniger Volumen. Außerdem entweicht eingeschlossenes Gas. Beides zusammen lässt das Erdreich in sich zusammensacken. Auf diese Weise entstehen Kraterlandschaften mit entwurzelten Bäumen und ganze Seen mit Tauwasser. Das Auftauen der oberen Schichten des Permafrostbodens bringt außerdem große Probleme in bebauten Gebieten mit sich. Straßen brechen ein, Gebäuden sacken die Fundamente weg und die Infrastruktur (wie Stromleitungen oder Abwassersysteme) wird stark in Mitleidenschaft gezogen. In Gebirgen führt das Auftauen der Permafrostgebiete zu immensen Bergrutschen, bei denen ganze Berghänge zu Tal sausen können. Stürzt solch ein Berghang in ein enges Tal oder in einen Fjord, können Orte verschüttet werden oder Riesenwellen von bis zu 100 Meter Auflaufhöhe entstehen.

Und wieder einmal gibt es nur eine Lösung: Wir müssen den Klimawandel bremsen und das Auftauen der Permafrostböden verlangsamen. Jeder einzelne sollte sich aufgefordert und verpflichtet fühlen, alles in seiner Macht stehende zu tun, damit unser verwundbarer Planet Erde auch in Zukunft bewohnbar bleibt. Selbst kleine Beiträge können in der Summe viel bewirken. Bei Deiner Energieversorgung hast Du die Wahl. Es ist Deine Entscheidung: Konventioneller Strom oder Ökostrom? Ökostrom ist für die Umwelt gut, doch Vegan Strom ist sogar noch besser. Wir setzen uns nicht nur für den Erhalt der Ökosysteme ein, sondern auch für das Tierwohl. Unsere Energie stammt aus Erneuerbaren Energien, die nicht nur sauber sind, sondern außerdem kein Tierleid verursachen.

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