Kernkraft
Kernkraft: Mit Atomspaltung elektrischen Strom erzeugen
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Kernkraft bezeichnet die großtechnische Erzeugung von elektrischem Strom durch die Nutzung von Wärmeenergie, die bei der Kernspaltung von Uran entsteht. Die Spaltungsprozesse setzen Wärme frei, die Wasser erhitzt. Der entstehende Dampf treibt anschließend Turbinen an. Rein technisch betrachtet nutzt die Menschheit derzeit die stärkste Kraft im Universum für eine Anwendung, die einem Tauchsieder nicht unähnlich ist. Der so entstehende „Atomstrom“ ist dank staatlicher Subventionen recht günstig, die Technologie hingegen nicht. Zusätzlich birgt sie viele Risiken. Lies jetzt im Vegan Strom-Lexikon, wie wirtschaftlich und sicher Atomenergie tatsächlich ist.
Die Kosten der Kernkraft
Die Befürworter der Kernkraft verweisen oft darauf, dass Atomstrom die mitunter günstigste Energieform ist. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich diese Argumentation als falsche Milchmädchenrechnung. Nur indem der Staat die Atomenergie sehr stark subventioniert, wird sie für den Endverbraucher bezahlbar. Die Rechnung für die Atomstrom-Kosten berücksichtigte viele Faktoren schlichtweg nicht. Bezöge man wirklich alle Aspekte in die Rechnung mit ein, ergäben sich für Strom aus Kernkraftwerken immense Preise.
Planung und Bau sind die teuersten Faktoren bei Atomkraftwerken, denn die Errichtung einer Anlage kostet mehrere Milliarden Euro. Im Gegensatz zu anderen Kraftwerken steigen die Bau- und Betriebskosten, da immer strengere Sicherheitsauflagen eingehalten werden müssen. Der Rückbau der Anlagen schlägt ebenfalls mit einem Milliardenaufwand zu Buche. Die Förderung und Aufbereitung von Uran, welches für den Kernspaltungsprozess und somit zur Stromerzeugung benötigt wird, sind zwar relativ aufwendig, die Kosten hierfür machen jedoch weniger als 20 Prozent der Gesamtsumme aus. Für den Atomstrom ergibt sich derzeit dank staatlicher Förderung ein Strompreis von etwa fünf Cent pro Kilowattstunde. Ohne Subventionen läge der tatsächliche Strompreis bei der Kernenergie bei 18,5 bis 49,8 Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich dazu kostet Windstrom durchschnittlich etwa neun Cent die Kilowattstunde.
In die Berechnung der Kosten für Atomstrom fließen jedoch nur die sogenannten „internalisierten Kosten“ ein. Betrachtet man hingegen zusätzlich die „externen Kosten“, wird Kernkraft bedeutend teurer. Hierzu zählen zum Beispiel die Kosten für die Beseitigung von Umweltschäden, die durch das radioaktive Material bei Störfällen und schweren Atomunfällen entstehen, die Behandlung von Krankheiten durch Strahlung sowie die Errichtung von Endlagern und sonstige Entsorgungskosten durch den Rückbau der Anlagen. Diese Kosten werden zu großen Teilen vom Staat und dem Steuerzahler übernommen. Sie fließen allenfalls indirekt in den Strompreis ein. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren würde sich Atomstrom als der mit Abstand teuerste Strom darstellen. Die Wirtschaftlichkeit von Kernkraftwerken ist also nur gewährleistet, da die „externen Kosten“ nicht direkt in den Endpreis einfließen.
Wie sicher ist Kernkraft?
Bei der Kernkraft ist die Reaktorsicherheit der zentrale Punkt. Er beeinflusst Auslegung, Genehmigung, Bau und Betrieb von Atomkraftwerken. Hierbei stehen drei Hauptziele im Vordergrund:
Die volle Kontrolle über die Kettenreaktion bei der Kernspaltung muss stets gegeben sein, um eine Druckerhöhung im Reaktor oder gar eine Explosion zu verhindern. Ein solches Szenario führte 1986 zum GAU von Tschernobyl.
Die angemessene Kühlung des Reaktorkerns muss stets gewährleistet sein, damit es nicht zu einer Kernschmelze kommt. Nach dem Tsunami brach 2011 in Fukushima die Reaktorkühlung zusammen.
Das radioaktive Material muss stets sicher eingeschlossen sein, um Strahlungsaustritte zu vermeiden. Im Reaktordruckbehälter kann es im Laufe der Zeit zu Materialermüdung kommen. Winzige Risse sind mögliche Folgen. Sie können jedoch ausreichend sein, dass radioaktive Strahlungen in die Umwelt entweichen.
Welche Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit zum Einsatz umzusetzen sind, hängt von der Art des Reaktors, dem Standort des Kraftwerks und der nationalen Gesetzgebung ab. Jedoch werden generell mehrere Sicherheitsebenen, von Normalbetrieb bis Störfall, festgelegt und sowohl technische, bauliche und organisatorische Schutzmechanismen für diese errichtet. Es gibt jedoch keine einhundertprozentige Sicherheit, es verbleibt immer ein bestimmtes Restrisiko. Trotz der bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen können immer technisches Versagen oder menschliche Fehler auftreten.
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Die hohe Energiedichte der Kernkraft ist zu einem hohen Preis erkauft. Katastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima haben deutlich gezeigt, dass Atomenergie auch bei Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen immer einen Risikofaktor darstellt. Des Weiteren ist sie alles andere als umweltfreundlich: Mag der Betrieb eines Kernkraftwerks auch noch so CO2-arm sein, so entsteht dennoch radioaktiver Abfall, der weitaus schlimmere Auswirkungen auf die Umwelt hat und kompliziert sowie teuer zu entsorgen ist. Längst stehen die Regenerativen Energien als bessere und vor allem zukunftsträchtigere Alternative bereit. Wir von Vegan Strom gehen sogar noch einen Schritt weiter: Wir bemühen uns bei unserem Strommix nicht nur um Nachhaltigkeit, sondern achten ebenfalls darauf, dass bei der Stromerzeugung keine Tiere zu Schaden kommen. Falls auch Du mehr zum Umweltschutz und zum Tierwohl beitragen möchtest, dann wechsele noch heute Deinen Stromanbieter.
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