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Direktvermarktung


Wie funktioniert die Direktvermarktung von Strom?




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Lange Zeit wurde Strom aus Erneuerbaren Energien in Deutschland gegen eine feste Vergütung ins Stromnetz eingespeist. Seit 2016 sind Anlagen mit einer Leistung von mindestens 100 kWh jedoch dazu verpflichtet, ihren Strom an den Strombörsen zu verkaufen und so am normalen Strommarkt teilzunehmen. Vegan Strom erklärt Dir, wie diese Direktvermarktung funktioniert und warum sie auch für Besitzer älterer Anlagen von Vorteil sein kann.

Was soll die Direktvermarktung erreichen?

Um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland zu fördern, trat im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Es garantiert den Produzenten von Ökostrom für 20 Jahre eine feste Einspeisevergütung und verschafft ihnen auf diese Weise Planungssicherheit. Als finanzieller Anreiz und Steuerungsinstrument für den Ausbau der Erneuerbaren Energien war diese Einspeisevergütung maßgeblich daran beteiligt, dass in Deutschland der Anteil von Ökostrom an der gesamten Stromerzeugung bereits 2019 bei rund 42 Prozent lag.

Die Einspeisevergütung war jedoch bereits bei ihrer Einführung als zeitlich begrenzte Maßnahme gedacht. Ihre Höhe wird jährlich so angepasst, dass Deutschland seine Ziele zum Klima- und Umweltschutz einhalten kann, ohne die Stromnetze zu überlasten. So fiel die Höhe der Einspeisevergütung seit ihrer Einführung 2004 von rund 57 Cent auf nur noch 9,58 Cent je Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2020.

Um die Produzenten von Ökostrom bereits vor Auslaufen der Einspeisevergütung in den normalen Strommarkt zu integrieren, wurde die Direktvermarktung eingeführt, die seit 2016 für neu in Betrieb genommene Ökostrom-Anlagen mit einer Leistung von mindestens 100 Kilowatt verpflichtend ist. Dadurch, dass die Anlagenbetreiber ihren Ökostrom zum normalen Strompreis an der Strombörse verkaufen, sollen sie zu einer angebotsorientierten Stromproduktion angehalten werden: Nur, wenn sie ihren Strom bevorzugt zu Zeiten einer hohen Nachfrage verkaufen, können sie gegenüber der alten Einspeisevergütung einen Gewinn erzielen. Bei geringer Nachfrage sollen sie stattdessen ihre Produktion drosseln. Auf diese Weise soll der Bedarf an Regelenergie verringert – also der Handel mit Strom zwischen benachbarten Stromnetzen weniger werden. Hinzu kommt die Auflage, dass Ökostrom-Anlagen für den Stromnetzbetreiber fernsteuerbar sein müssen, um im Bedarfsfall selbst derartige Regelenergie bereitstellen zu können.

Wie funktioniert die Direktvermarktung?

Um den produzierten Strom an der Strombörse direkt zu vermarkten, kann der Anlagenbesitzer entweder selbst zum Händler werden oder einen Direktvermarkter auswählen, der für ihn die Aufgaben an der Strombörse übernimmt. Dazu gehören neben dem eigentlichen Verkauf des Stroms beispielsweise auch die Anmeldung der Anlage beim zuständigen Stromnetzbetreiber und die Aufnahme in einen Bilanzkreis, über den die Mengen eingespeister und verbrauchter Energie ausgeglichen werden. Der Direktvermarkter kümmert sich auch um Details wie die Leistungsprognose oder die Abrechnung möglicherweise anfallender Regelenergie beim Stromnetzbetreiber.

Damit ein Stromproduzent durch die Einführung der Direktvermarktung anstelle der Einspeisevergütung keine Verluste erleidet, gibt es die Marktprämie. Über diese wird dem Anlagenbetreiber die Differenz zwischen der Einspeisevergütung und dem durchschnittlichen Strompreis des jeweiligen Monats erstattet. Verkauft der Stromproduzent also immer zum Durchschnittspreis, dann erzielt er den gleichen Gewinn wie mit der alten Einspeisevergütung. Passt er seine Produktion hingegen an die Nachfrage an, dann kann er sogar deutlich mehr Geld verdienen. Auf diese Weise sollen sich die Produzenten von Ökostrom an die Bedürfnisse des Marktes anpassen.

Die Direktvermarktung erlaubt es also dem Staat, die finanzielle Unterstützung für Ökostrom-Anlagen langsam auslaufen zu lassen. Zugleich gibt sie den Anlagenbesitzern einen Anreiz, um Strom bedarfsgerecht einzuspeisen, Regelenergie zu sparen und die Stromnetze zu entlasten. Vegan Strom achtet derweil darauf, dass der Ökostrom, den wir Dir liefern, besonders nachhaltig erzeugt wird. So kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Strom nicht nur günstig, sondern auch wirklich vegan ist.

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